Rheinmarathon 2025 - Sicherheit geht vor
Der 54. Rheinmarathon von Leverkusen nach Düsseldorf fand am vergangenen Samstag statt. Mehr als 160 Mannschaften, etliche davon aus europäischen Nachbarländern, hatten gemeldet. Die fast 43 Kilometer lange Strecke zählt zu den anspruchsvollsten Marathonregatten in Deutschland.
Dieses Jahr hatte das Wetter das Rennen fest im Griff. Schon früh gab es Warnungen wegen starker Windböen und anhaltendem Regen. Viele Teams machten am Freitag ihre Boote startklar, doch am Samstag verschlechterten sich die Bedingungen weiter. Noch vor dem Start kenterte ein Boot, mehrere Ruderer mussten aus dem Rhein geborgen werden.
Die Regattaleitung ließ das Rennen laufen, doch viele Teams trafen ihre eigene Entscheidung und blieben lieber am Steg. Am Ende erreichten 146 von rund 160 gestarteten Booten das Ziel.
Auch erfahrene Vereine und Rheinmannschaften entschieden sich für die Sicherheit, nicht für das Risiko. Die meisten hatten im Vorfeld viel Zeit in Training und Vorbereitung gesteckt, die Entscheidung abzusagen fiel entsprechend schwer.
Unsere Mannschaft vom RVR, der RheinGoldExpress, bestand aus Pia Piaskowy, Anja Corzilius-Freier, Martina Westhoff und Kirstin Wingler. Als Steuermann war Felix Erdmann vorgesehen, unterstützt von Trainer Matthias Stallmeyer. Gemeinsam wurde die Lage vor Ort besprochen. Die Entscheidung, nicht zu starten, wurde einstimmig als Team getroffen.
Anja Corzilius-Freier schildert den Tag so: “
Nachdem wir letztes Jahr nicht gestartet sind, hatten wir vier die Idee, dieses Jahr wieder den Rheinmarathon zu fahren. Schon im August war klar, wir wollen das gemeinsam wuppen. Wir haben regelmäßig trainiert, und am Vortag alles vorbereitet. Als wir am Samstag in Leverkusen ankamen, war der Regen so stark, dass wir kaum das Ufer sahen. Die Sturmböen kamen dazu. Als dann ein Boot am Start gekentert ist und keine Besserung in Sicht war, entschieden wir: Sicherheit geht vor. Der Marathon wurde nicht komplett abgebrochen, aber einige Teams wie wir sind nicht mehr aufs Wasser gegangen. Das hat richtig weh getan, nach all den Vorbereitungen, aber die Vernunft hat gesiegt. Am Sonntag waren wir wieder auf unserem Kanal unterwegs. Zuhause ist eben auch schön, auch wenn es wieder geregnet hat. Wir danken allen, die uns unterstützt haben. Das nächste Projekt kommt bestimmt!”
Beim Ruderverein Rauxel steht die Sicherheit immer vorn. Auch wenn es schwerfällt, rechtfertigt kein Rennen Risiken, die niemand kontrollieren kann. Zusammenhalt, gemeinsames Planen und das Erlebnis schweißen das Team weiter zusammen. Die nächste Herausforderung hat das Team schon im Blick – Hauptsache wieder gemeinsam im Boot.